Buchbesprechung: Yngra Wieland: Nachtschwarz bis Blütenweiß
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historischer Roman

  • Ann-Kristin Vinterberg
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  • Mai 9, 2019

Buchbesprechung: Yngra Wieland: Nachtschwarz bis Blütenweiß

Über Umwege landete dieses Buch auf meinen Schreibtisch. Schon das wunderbare Cover hat mich verzaubert, sodass ich so schnell wie möglich an zu lesen fing.
Und je mehr ich in die Geschichte von Ida eintauchte, um so grösser wurde der Sog, mein Wunsch zu wissen, wie es ausgeht.

Wenn das Leben und die Träume zertrümmert werden …

Hast du das schon einmal erlebt? Es gibt Augenblicke in unserem Leben, wo sich alles im Bruchteil einer Sekunde verändert; wo das, was Sicherheit gibt und vertraut ist, nicht mehr da ist.
So fängt der Roman von Yngra Wieland an.

Ida ist siebzehn und Schülerin auf einer renommierten Töchterschule, deren Ziel es ist, junge Frauen ehetauglich zu machen. Doch Ida hat Träume. Sie will sich eine Karriere als Malerin aufbauen.
Als Idas Schwester Alice im Kindbett stirbt, muss Ida ihr versprechen, sich um ihren Neffen und Schwager zu kümmern. Ein Versprechen, das niemand einem Mädchen in diesem Alter abfordern dürfte.
Natürlich weigert Ida sich erst, aber dann holen sie das Versprechen und die Erwartungen der Familie ein. Ida heiratet ihren Schwager, und Gott sein Dank entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, etwas, wo man als Leser Hoffnung schöpft.
Doch dann bricht der Krieg aus, die Männer kommen an die Front, Menschen und Freunde sind durch die Nazis bedroht, so auch Idas jüdische Freundin Hanna, die sich verstecken muss …

Eine Welt, die vorher leicht und behütet anmutete, fällt immer mehr in Schutt und Asche, Grauen und Entsetzen. Und unter den Trümmern hat Idas Sehnsucht nach Kunst keine guten Wachstumsbedingungen. Es geht immer mehr um das nackte Überleben, und als die Männer aus dem Krieg zurückkehren, als die Rollen in der neuen Gesellschaft der besiegten Nation neu verteilt werden, zeigen sich die Spuren der Diktatur nur zu schmerzhaft. Zu viel Grausames ist geschehen, zu viele waren beteiligt, zu viele haben Dinge gesehen, die sie traumatisiert und versteinert haben, verroht.
Wird Ida jetzt den Mut finden, ihrer Berufung zum Malen Raum zu schenken?

Mich hat die Geschichte sehr berührt. Einfach, weil der Alltag im Krieg, unter der Nazi-Diktatur, abstoßend und schrecklich war. Ich musste immer wieder an meine Eltern denken, die 1927 und 1930 geboren wurden. Das ist ein Teil ihrer Geschichte. Mir ging dieser graue Alltag, das Kämpfen um das Überleben, dieser ganze Kriegswahnsinn, sehr nahe. Und viele Dinge konnte ich wiedererkennen aus den Erzählungen meiner Eltern. Die Einsmacherei, die Rolle der Frau, die Trauer, die Sparsamkeit und so vieles …

Eine Zeit zum Farbe bekennen – mit Farben malen

Die Autorin hat jedes Kapitel mit einer Farbe benannt: vergissmeinnichtblau, cognacbraun … Alleine diese Überschriften haben sofort Bilder auf der Leinwand in meinem Kopf geschaffen. Farben wecken Gefühle, und so fiel es mir noch leichter, mich mit Ida zu identifizieren, die kämpft, für ihre Familie, für ihre Freunde, die kämpft für ihren Traum vom Malen.
Es ist ein bewegendes Buch.
Nachtschwarz bis Blütenweiß macht nachdenklich. Es ist aber auch ein Roman, der Mut macht, denn er zeigt den Überlebenswillen der Menschen, die Kraft der Visionen und Träume, die in uns schlummern. Es ist ,als wenn die Autorin dem Leser zuflüstert: Träume groß.

Und genau das wünsche ich mir auch für unsere Welt heute: Träume und male eine Welt, in der Platz und Lebensraum und Farben für alle Menschen ist.

Als kleine Anmerkung: Ich durfte die Autorin auf der Leipziger Buchmesse lesen hören. Yngra Wieland liest wunderbar. Wer die Möglichkeit hat, sie zu hören oder zu einer Lesung einzuladen, sollte nicht zögern. Es lohnt sich.

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelesen, Uncategorized
  • April 23, 2019

Buchbesprechung: Die Welt so stille von Jessica Weber

Als ich durch Zufall las, dass Jessica Weber einen Roman über den deutsch-dänischen Krieg geschrieben hat, musste ich das Buch unbedingt lesen.

Diese Geschichte ist auch meine. Die Orte des Schlachtfeldes sind auch meine. Denn die ersten Jahre, als ich gerade nach Dänemark gezogen war, lebte ich auf der Düppeler Schanze, auf dem ehemaligen Schlachtfeld. Freunde stempelten mich sehr schnell als „dicke Berta“ wegen meiner Abstammung. So hieß die Kanone, mit der die Preußen und Österreicher die Dänen besiegt hatten. Ich nahm es mit Humor. Dick war ich nicht, also zielte dieser Kosename wohl eher darauf, dass ich als Deutsche die Dänen mit meinem Wesen überrannt und besiegt hatte. Zumindest bei meinem Mann war ich mir ziemlich sicher, dass das der Wahrheit entsprach.
Ich arbeitete damals in der Krankenhausseelsorge im Malteserkrankenhaus in Flensburg und stieß ich oft auf Menschen, für die dieser Krieg und die nachfolgende Grenzziehung immer noch schmerzlich war, fast ein Mienenfeld, in dem ich mich wie ein trampeliger und lustiger Elefant bewegte.

Jessica Webers Buch ist daher ein Muss für mich, und ja, ich habe den Roman gerne gelesen und konnte beim Lesen immer wieder die Ort vor mir sehen. Alsen, Hadersleben, Sonderburg oder sollte ich lieber sagen Dybbøl, Sønderborg, Haderslev …

Worum geht es in Die Welt so stille?

Es geht um Line, die mit ihren zehn Jahren buchstäblich in den Krieg gezogen wird, als sie sich – wütend auf ihre Mutter und neugierig wegen der feschen Soldaten – in einem Wagen versteckt, den die Soldaten mitnehmen.

Line ist ein verletztes Kind, zu viel gescholten und zu wenig geliebt, und macht sich Mut beim Singen des Abendliedes. Mit der Musik auf den Lippen besiegt sie jede Angst. Das braucht sie, als sie mitten im Nirgendwo von den preußischen Soldaten wegläuft und den Weg nach Hause finden muss.

Mads, ein Handwerker aus Haderslev, hat sich mit seinem Freund freiwillig als Soldat gemeldet. Er will eine Schuld sühnen, doch schon bald spürt er im gnadenlosen Gefecht, dass keine Schuld der Welt sich durch eine neue Schuld aus der Welt schaffen lässt.

Mads und Lines Wege kreuzen sich. Sie reichen sich die Hand in einer grausamen Zeit und wachsen an den Herausforderungen. Dieser Krieg veränderte nicht nur Grenzen, sondern auch Menschen, wie fast jeder Krieg. Zurück blieb der Wunsch in vielen Herzen: Wir wollen im Frieden leben, egal, welche Sprache wir sprechen.

Jessica Winter hat einen einfühlsamen Roman über die Grausamkeit des Krieges, den Mut des Menschseins geschrieben. Die historischen Details sind sorgfältig recherchiert, die Wendungen überraschend.
Ich habe mich in eine Zeit versetzt gefühlt, die lange ihre Arme bis in meinen Alltag ausgestreckt hat – und gespürt: Auch diese Niederlage hat die Dänen und Deutschen verändert.
Nach dem grauenvollen Abschlachten wuchs der Wunsch, wieder miteinander zu leben, egal unter welcher Flagge. Eine Botschaft, die heute fast wichtiger ist als vorher. Oder nicht?

 

Jessica Weber: Die Welt so stille
Historischer Roman
Acabus Verlag

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