Wie entwickle ich Buchideen?
Diese Frage wird mir im Lektorat und als Autorin immer wieder gestellt. Auch mit anderen Autoren tausche ich mich gern darüber aus.
Von der Idee zum Thema
Meistens habe ich eine Idee zu einem Thema, das mich umtreibt. Da arbeitet etwas in mir, beschäftigt mich, vor allem auch ethische Fragen, wo ich das Gefühl habe: Es gibt keine einfache Antwort darauf. Oder die Welt ist nicht nur schwarz-weiß. Das gibt es noch ganz viele Zwischentöne und Nuancen.
Oft sind es Fragen, die mich professionell und als Mensch umtreiben:
- Was ist Heimat?
- Heilt Liebe alle Wunden, die ein Mensch in sich trägt?
- Gibt es Vergebung?
- Wie gehe ich mit ungewollter Kinderlosigkeit um?
- Macht es Sinn, den Freitod zu wählen, oder ist es in meinen Augen ethisch falsch ?
- Gibt es einen gerechten Krieg?
- Was ist Glück?
- Was ist die Würde des Menschen?
Auf diese Fragen gibt es unzählige Antworten. Mit den Antworten muss man sorgsam umgehen. Ich schätze Jodi Picoult sehr und Joyo Moyes Buch „Ein ganzes halbes Jahr“. Diese Autorinnen gehen behutsam mit ethischen Themen um. Ich möchte genauso achtsam, aber auch klar in meinen Romanen erzähle.
Was ist Heimat?
Mich treibt persönlich das Thema Heimat um. Mein Vater war ein Vertriebener. Sein Schmerz über den Verlust der Heimat hat sich in meine Seele gebrannt. Heute lebe ich als Deutsche in Dänemark, habe einen dänischen Partner und einen chinesischen Sohn. Da stellt sich die Frage: Was ist Heimat? Wo bin ich zu Hause? von selbst. Dieses Thema habe ich u. a. in Lied des Lebens verarbeitet. Meine Buchideen entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern gehören zu meinem Leben.
Nicht ich suche die Ideen, sondern die Ideen finden mich.
Dann wieder kann es sein, dass ich einen Artikel über ein historisches Ereignis lese oder ein Satz taucht auf und ich finde ihn gut. Es gibt so viele Anfänge, wie ich in den Prozess, mein Buch zu schreiben, einsteige.
Für mich ist es, als wenn Ideen mich suchen, statt dass ich sie suche. Sie beißen sich in mir fest und lassen mich nicht mehr los. Wenn ich dann bereit bin, arbeite ich weiter mit der Idee. Manchmal geht es schnell, dann wieder dauert es eine ganze Weile, bis ein Buch fertig ist.
Z. B. habe ich schon einige Jahre ein Buchthema im Kopf, eigentlich sogar zwei, die das Gerüst für zwei historische Romane sind. Ich habe sie in meinen Notizen. Aber ich habe sie noch nicht geschrieben. Weil sie noch in mir arbeiten.
Im nächsten Blogbeitrag erzähle ich dir, wie es weitergeht mit den vielen Buchideen. Erzähl mir gern von deiner Buchidee.
Wenn ich dir bei der Umsetzung deines Buchprojektes helfen kann, dann findest du mich hier: www.lektoratderrotefaden.de