Im letzten Beitrag habe ich berichtet, wie Ideen mich finden und oft ein langes Stück Weg begleiten. Was passiert, wenn ich mich mit ihr so vertraut gemacht habe, dass ich sie als mein nächstes Buchprojekt wähle?
Egal, ob mich eine Frage beschäftigt oder ich schon in mir das Bild eines Protagonisten trage, sobald ich mich entschlossen habe, mein Buch zu schreiben, gibt es bei mir immer nur eine Vorgehensweise.
Zuerst schaffe ich die Figur
Zuerst beschäftige ich mich gründlich mit der Figur, lerne sie kennen, kleide sie ein, gebe ihr eine Stimme. Dann baut sich ganz von selbst aus ihren Sehnsüchten und Träumen, ihren Herausforderungen die Geschichte auf.
Ich mache eine grobe Szenenplanung, obwohl meine Figuren mir auf den Kopf herumtanzen und oft selbst bestimmen wollen, wo die Reise hingeht. Für mich ist es wichtig, dass ich mit der Figur anfange. Denn die Figur soll später die Geschichte tragen.
Wenn ich Autoren coache oder Texte lektoriere, merke ich sofort: Hier hat jemand sein Herzblut in die Figur gelegt. Ohne eine starke Persönlichkeit wirkt ein Text schnell fad. Damit meine ich nicht den typischen Body-Builder Typen oder einen physisch robusten Menschen oder jemanden wie mein Mann, der Kampfsport trainiert und trotz seines drahtigen Körpers sehr stark ist.
Starke Figuren nehmen die Geschichte in die Hand
Stark verstehe ich hier anders: Es ist eine Figur, die für mich so real ist wie meine beste Freundin, die Vorlieben hat, Trauma, die lacht und weint und geheime Wünsche hat und die etwas nicht will. Die mit Herausforderungen kämpft, die ich aus meinem Leben oder dem meiner Freunde kenne. Ein Mensch wie du und ich, mit all seinen wunderbaren und unschönen Seiten. Die haben wir alle. Du hast sie und ich auch und wenn du mir das nicht glaubst, musst du nur meine beiden Jungen fragen.
Figuren – real wie echte Menschen
Ich weiß, dass ich anfangen kann, wenn meine Figur so real für mich ist, dass ich mich frage: Habe ich sie wirklich schon getroffen? Dann fange ich an zu schreiben. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch schon eine grobe Szenenplanung.
Ich finde das sehr wichtig. Als Autorin habe ich ja nicht nur eine tolle Geschichte, sondern ich bitte den Leser auch, mir ein Stück seiner Lebenszeit zu schenken. Die ist so kostbar, dass niemand von uns sie vergeuden will.
Hilft dir das weiter?
Nächstes Mal erzähle ich dir, wie es dann weitergeht mit den vielen Buchideen. Erzähl mir gern von deiner Buchidee. Wenn ich dir bei der Umsetzung helfen kann, dann findest du mich hier: www.lektoratderrotefaden.de