Buchbesprechung: Die Welt so stille von Jessica Weber
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  • April 23, 2019

Buchbesprechung: Die Welt so stille von Jessica Weber

Als ich durch Zufall las, dass Jessica Weber einen Roman über den deutsch-dänischen Krieg geschrieben hat, musste ich das Buch unbedingt lesen.

Diese Geschichte ist auch meine. Die Orte des Schlachtfeldes sind auch meine. Denn die ersten Jahre, als ich gerade nach Dänemark gezogen war, lebte ich auf der Düppeler Schanze, auf dem ehemaligen Schlachtfeld. Freunde stempelten mich sehr schnell als „dicke Berta“ wegen meiner Abstammung. So hieß die Kanone, mit der die Preußen und Österreicher die Dänen besiegt hatten. Ich nahm es mit Humor. Dick war ich nicht, also zielte dieser Kosename wohl eher darauf, dass ich als Deutsche die Dänen mit meinem Wesen überrannt und besiegt hatte. Zumindest bei meinem Mann war ich mir ziemlich sicher, dass das der Wahrheit entsprach.
Ich arbeitete damals in der Krankenhausseelsorge im Malteserkrankenhaus in Flensburg und stieß ich oft auf Menschen, für die dieser Krieg und die nachfolgende Grenzziehung immer noch schmerzlich war, fast ein Mienenfeld, in dem ich mich wie ein trampeliger und lustiger Elefant bewegte.

Jessica Webers Buch ist daher ein Muss für mich, und ja, ich habe den Roman gerne gelesen und konnte beim Lesen immer wieder die Ort vor mir sehen. Alsen, Hadersleben, Sonderburg oder sollte ich lieber sagen Dybbøl, Sønderborg, Haderslev …

Worum geht es in Die Welt so stille?

Es geht um Line, die mit ihren zehn Jahren buchstäblich in den Krieg gezogen wird, als sie sich – wütend auf ihre Mutter und neugierig wegen der feschen Soldaten – in einem Wagen versteckt, den die Soldaten mitnehmen.

Line ist ein verletztes Kind, zu viel gescholten und zu wenig geliebt, und macht sich Mut beim Singen des Abendliedes. Mit der Musik auf den Lippen besiegt sie jede Angst. Das braucht sie, als sie mitten im Nirgendwo von den preußischen Soldaten wegläuft und den Weg nach Hause finden muss.

Mads, ein Handwerker aus Haderslev, hat sich mit seinem Freund freiwillig als Soldat gemeldet. Er will eine Schuld sühnen, doch schon bald spürt er im gnadenlosen Gefecht, dass keine Schuld der Welt sich durch eine neue Schuld aus der Welt schaffen lässt.

Mads und Lines Wege kreuzen sich. Sie reichen sich die Hand in einer grausamen Zeit und wachsen an den Herausforderungen. Dieser Krieg veränderte nicht nur Grenzen, sondern auch Menschen, wie fast jeder Krieg. Zurück blieb der Wunsch in vielen Herzen: Wir wollen im Frieden leben, egal, welche Sprache wir sprechen.

Jessica Winter hat einen einfühlsamen Roman über die Grausamkeit des Krieges, den Mut des Menschseins geschrieben. Die historischen Details sind sorgfältig recherchiert, die Wendungen überraschend.
Ich habe mich in eine Zeit versetzt gefühlt, die lange ihre Arme bis in meinen Alltag ausgestreckt hat – und gespürt: Auch diese Niederlage hat die Dänen und Deutschen verändert.
Nach dem grauenvollen Abschlachten wuchs der Wunsch, wieder miteinander zu leben, egal unter welcher Flagge. Eine Botschaft, die heute fast wichtiger ist als vorher. Oder nicht?

 

Jessica Weber: Die Welt so stille
Historischer Roman
Acabus Verlag

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelesen, Uncategorized
  • April 7, 2019

An einem sonnigen Frühlingstag mit Judith Winter im „Finsterwald“

Heute ist ein Offline-Tag für mich. Das erste Wochenende seit langem, wo ich einfach Familienzeit habe, Sonne getankt, mir die ersten kleinen Knospen auf den Bäumen angeschaut und Fotos geschossen habe, als wir bei Fredensborg spazieren gegangen sind, und ich habe sogar zweimal leckere Himbeeren genascht. Das kommt dem Himmel auf Erden verdächtig nah. Erst Himbeeren in Form von Kuchen, dann als Eis, und wer mich kennt, der weiß, dass ich Himbeeren über alles liebe. Damit kann man mich wirklich verwöhnen. Wieder zu Hause ging es schnell. Ich musste „Finsterwald“ fertig lesen. Der Mörder stand kurz davor, die gefangene Frau zu töten.

Die Reihe um die beiden Frankfurter Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou war mir bisher unbekannt.
Aber als ich den Thriller anfing zu lesen, fand ich die Personenkonstellation interessant. Eine Italienerin, die sich mit ihrer Familie herumschlägt, vor allem mit einer dominanten Mama und einem Macho-Bruder, und eine Halbchinesin. Für Chinesen habe ich ein Faible, seitdem ich ein Kind aus dem Land der Mitte adoptiert habe, und deshalb bin ich solchen Charakteren sehr aufgeschlossen gegenüber. Aber okay, mit der italienischen Em verbindet mich zumindest die Liebe zum italienischen Wein und Essen.

Finsterwald ist ein Thriller, der viele Dinge hat, die man schon kennt (gefangene Frau, Täter wurde als Kind misshandelt usw.), der aber zum Schluss die Kurve kriegt und absolut an Spannung gewinnt. Die Auflösung fand ich überraschend gut.

Kurz zum Inhalt von Judith Winters Finsterwald

Kommissarin Emilia Capelli hat sich nachts in einem Waldstück verfahren, als ein gehetzter Mann ihr vors Auto springt. Dieser hat gerade im angrenzenden Wald die Leiche einer Prostituierten entdeckt. Doch diese Tat war keine Affekthandlung, wie die Autopsie zeigt: Der Täter hat die Frau monatelang gefangen gehalten.
Kurz darauf gibt es einen neuen Mord. Eine Lehrerin wird im Schlafzimmer ihres Hauses ermordet und in einer seltsamen Pose hergerichtet.
Capelli und ihre Partnerin Mai Zhou vermuten schnell einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten, aber noch ist der Mörder nicht gefasst, und er hat sich schon sein nächstes Opfer ausgesucht …

Meine Beurteilung des Thrillers Finsterwald

Ich fand Finsterwald gruselig und spannend, immer durchzogen von einer latenten Bedrohung durch die Nebenhandlung. Außerdem spielt die Autorin ja mit einer Grundangst, dem „finsteren Wald“, in dem kleine Kinder verloren gehen können, wo das Böse lauert. Und in diesem Thriller ist das buchstäblich so.

Die Ermittlerinnen mag ich, sie sind kompetent, hartgesotten, manchmal ein wenig zu maskulin, aber das braucht es sicher, um sich in dieser Welt der Kommissare als Frau zu behaupten. Ein wenig erinnern sie mich an die Personen aus skandinavischen Krimis, aber die sind ja auch hoch in Kurs in Deutschland, also sollte es mich nicht wundern.

Spannend war das Buch, allerdings wird die Aufmerksamkeit des Lesers durch eine Nebenhandlung mit einer entführten Studentin, die in einem gruseligem Haus festgehalten wird, sehr gefordert. Hier hat mir das psychologische Feingefühl, die Personencharakteristika sehr gefallen. Natürlich ist es absolut nichts Neues, dass jemand gefangen gehalten wird, aber genial war die Auflösung des Falles am Schluss. Mir haben vor allem die letzten hundert Seiten den Atem geraubt, da konnte ich einfach nicht schnell genug lesen, was meine Familie auch zu spüren bekam.

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelesen, Uncategorized
  • April 2, 2019

Gelesen: Kalt ruht die Nacht

Kalt ruht die Nacht von Michaela Abresch war ein Überraschungsgeschenk. Die Auslieferung des acabus Verlags hatte mir dieses Buch irrtümlich geschickt. Kein Problem, das kann passieren. So stand ich nicht mit einem historischen Familienroman in der Hand, sondern mit einem historischen Krimi in meinem Zimmer. Das dachte ich zumindest, aber in der Eile hatte ich nicht gründlich gelesen. Denn es war kein historischer Kriminalroman aus dem Westerwald, den ich in der Hand hielt, sondern eine ganze kleine Bibliothek von Kriminalgeschichten. Man könnte auch sagen: Ich hatte jetzt ein Buchregal vollgepackt mit Krimis aus verschiedenen Epochen. Oder eine Dessertplatte mit vielen kleinen Geschichten-Naschereien.
So unterschiedlich die Erzählungen auch sind. Eins ist ihnen gemeinsam: Alle sind sie, egal ob wir ins Mittelalter, in die Neuzeit oder um die Zeit der Reformation reisen, im Westerwald angesiedelt.
Und jetzt darf ich noch einmal beichten. Ich hatte eine ungefähre Ahnung, wo der Westerwald liegt, aber ich habe es gegoogelt. Und wissen Sie es? Es ist eine schöne Gegen, hügelig – wenn man in Dänemark lebet würde man eher von gebirgig reden …

Die Erzählungen sind sehr verschieden, aber immer gut erzählt, voller Überraschungen und spannender Figuren. Schon die erste Geschichte, die Ende des Winters in Seck, im Jahre 1410 angesiedelt ist, überzeugte mich. Michaela Abresch hat das Umfeld gut recherchiert. Eine der Hauptpersonen ist eine Benediktinerin, und die mittelalterliche Welt wird wunderbar aufs Papier gebannt.

Aber auch andere Geschichten haben mich berührt, vor allem die Geschichte der Lotte, wo ich das Gefühl hatte, dass Täter selbst Opfer der Gesellschaft sind. Diese Geschichte hat mich durch den feinen psychologischen Schliff überzeugt.
Die Sprache liest sich gut, die Bilder, die die Autorin aufs Papier zaubert, sind sehr aussagestark, fangen die Situation und Stimmung ein. Ich mochte den Stil.

Das Buchdesign ist wunderschön gestaltet, mit Blumenranken, die sich vom Cover bis in die Unterteilung der Szenenabschnitte verzweigen. Ein liebevoll gestaltetes Buch.

Fazit: Es ist gut, sich vom Leben überraschen zu lassen und das dankbar anzunehmen, was es einem in die Hände legt. Ich hätte selbst keine Augen für dieses Buch gehabt, doch als es in mein Leben getragen wurde, habe ich mich beschenkt gefühlt und gut unterhalten.
Das ist der Sinn eines Buches. Emotionen zu wecken, zu unterhalten und herauszufordern. All das hat die Autorin Michael Abresch geschafft.

 

Michaela Abresch

Kalt ruht die Nacht.

Historische Kriminalgeschichten aus dem Westerwald.

Acabus-Verlag 2017

ISBN 978-3-86282-538-7

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelesen
  • März 25, 2019

Kerstin Rachfahl: Morning Breeze Café oder ein Buch, genussvoll wie ein Cafébesuch

Breeze, eine deutsche Bäckerin, hat sich in Sausalito, Kalifornien niedergelassen, damit ihre Tochter Shelly in der Nähe ihres Vaters Brady Wright aufwachsen kann. Allerdings hat Brady niemals Interesse an seiner Tochter Shelly gezeigt. Das ist Breezes großer Schmerz, die Herausforderung ihres Lebens, denn Breeze ist selbst bei Pflegeeltern aufgewachsen, wünscht sich eine Familie und glaubt an die Liebe. Doch auch von Brady wurde sie mit falschen Worten geködert, geschwängert und dann verlassen. Shelly hätte sie dieses Schicksal gerne erspart.

Als Breeze dem Social-Media-Helden Ethan beim Wellenreiten kennenlernt, spürt sie sich zum ersten Mal wieder zu einem Mann hingezogen. Trotzdem lässt sie sich erst nicht auf eine Beziehung ein. Shelly ist und bleibt der Mittelpunkt ihres Lebens. Doch Shelly ahnt, dass ihre Mutter und Ethan gut zusammen passen würden, und sie wünscht sich nichts mehr als eine Familie. Die taucht dann auch plötzlich auf, indem die Familie Wright sich bei Breeze meldet: Sie wollen nun, nach vielen Jahren, Kontakt zu Shelly, denn bisher hat die Frau von Brady immer noch kein Kind geboren. Und das Firmenimperium braucht einen Kronprinzen oder eine Kronprinzessin.

Kerstin Rachfahl schreibt fesselnd und mit einer wunderbaren Sprache. Der Leser kann mühelos in die Geschichte und die Figuren eintauchen. Auch die Landschaft, das ganze Ambiente des Cafés, die Düfte und Gerichte, sind so handgreiflich, dass ich mehrmals versucht war, einen der Warps und Salate zu ordern.

Kerstin Rachfahl hat wieder einmal gezeigt, dass sie eine wunderbare Autorin ist, die sich mühelos in verschiedenen Genres bewegt und vor allem spannende Wendungen in ihre Geschichten einfügt. Eine Autorin, die alle Sinne mobilisiert, daher eine Leseempfehlung, ganz klar.

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gedankt
  • März 20, 2019

Auf Wiedersehen Kopenhagen – Leipzig wartet

Jetzt ist es endlich wieder soweit: Messezeit. Und ich bin diesmal wirklich mit dabei. Zum ersten Mal. Ich freue mich sehr, Kollegen und Kolleginnen, Buchliebhaber, Leseratten und Menschen zu treffen, die Dänemark und Bücher so lieben wie ich.

Und vor allem freue ich mich auf dich!

In Leipzig werde ich auch meine erste Lesung auf deutschem Boden halten – und ja, ich bin ein wenig aufgeregt. Nur ein klitzekleines bisschen. Inzwischen habe ich fast alles gepackt, damit ab morgen alles glatt läuft.

Wenn du auch in Leipzig bist, hier meine Terminliste:

Freitag, 22.3.2019

Von 9.00-11.30 Uhr habe ich Standdienst am Stand des Autorinnenclubs. Komm vorbei, ich erzähle dir gerne von diesen tollen Frauen, ihren Büchern und unseren Visionen. Wir sind in Halle 5 D 409.

Die Autorinnen des Autorinnenclubs laden dich ein zur größten Wohnzimmerlesung bei Porta Möbel, Alte Messe 2, 16.30-19.30 Uhr.
Ich lese in der Wohnzimmerabteilung um 17.00 Uhr und signiere zusammen mit Alexandra Fischer um 17.30 Uhr.
Alexandra berührt mich mit ihrer so intensiven Sprache, schaut also gerne vorbei.

Samstag, 23.3.2019

Von 11.00-14.00 Uhr habe ich Standdienst beim Autorinnenclub. Schau vorbei und entdecke die Vielfalt unserer Autorinnen,

Von 15:00-16:00 Uhr, Halle 5 Stand D 409: Meet & Greet mit Katharina Mosel und mir. Wir freuen uns auf euch. Und solltet ihr Katharina nicht kennen: Sie ist eine wunderbare Autorin, die herrliche Frauen aufs Papier zaubert, mit Schalk und Humor; es sind ganz erfrischende Bücher.

Um 19.30 lese ich hier: Botanischer Garten Oberholz, Großpösna: Ladies Night: Club der Autorinnen. Literarisches Konfekt mit Prosecco: Charlotte Zeiler, Sandra Florean, Monika Pfundmeier, Ann-Kristin Vinterberg.Vier Autorinnen, Prosecco und Kaminfeuer. Da kann ich nicht nein sagen.

Sonntag 24.3.2019

Um 10:30-11.00: ich lese in Halle 5 Leseinsel, Stand D 302: Eine Reise vom Gestern ins Heute unter dem Nordlicht. Danach kann man mich am Stand des Autorinnenclubs treffen zum Meet & Greet und auch die Postkarten abholen.

So, und jetzt packe ich noch dies allerletzten Dinge und freue mich auf dich.

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gehört
  • März 12, 2019

Heute ist ein wunderbarer Tag

Heute ist ein wunderbarer Tag. Ich werde neue Ohren bekommen, wie mein Mann so wunderbar sagt.

Ich wurde vor sieben Jahren operiert und habe ein Cochlea Implantat bekommen. Damit höre ich nun auf dem linken Ohr, auf dem ich durch die Operation auch mein Restgehör verloren habe und taub geworden bin. Auf dem anderen Ohr bin ich schwerhörig, aber ich habe dort immer noch ein Hörgerät, mit dem ich die Basslaute besser höre als mit dem CI.

Nach sieben Jahren bekommt man ein neues Modell und für mich heißt das: Heute wird erst das neue CI angepasst, dann, wenn wir damit fertig sind, auch das neue Hörgerät.

Das ist so ein Tag, wo ich wirklich dankbar bin: Für die Möglichkeiten der Technik, für das Land, in dem ich lebe und wo die gesundheitliche Versorgung so gut ist.

Ich bin gespannt, wie sich heute Mittag die Welt anhört. Meistens muss ich mich wieder an die Stimmen gewöhnen, sie erinnern manchmal an Roboterstimmen, sie hören sich anders an, vor allem die Stimmen meiner Lieblingsmenschen. Musik ist schwer zu hören. Aber ich weiß auch, dass mein Gehirn mich wie immer gut unterstützen wird, und ich nur eine kurze Zeit gebrauchen werde, um mich in der neuen Welt zurecht zu finden.

Vor allem freue ich mich, dass ich wahrscheinlich kaum noch Hilfsmittel brauche. Jetzt habe ich drei Ladegeräte in der Tasche, zwei Fernbedienungen. Wenn heute alles gut geht, werde ich meine Ohren mit einer App auf dem iPhone steuern können. Ich bin sehr gespannt. Es wäre eine enorme Erleichterung. Und ich hoffe, dass ich in einer Woche, in Leipzig, wieder voll auf  Hören eingestellt bin.

Ich wünsche dir heute einen wunderbaren Tag, viele gute Geräusche. Manchmal, wenn mich die Geräusche der Stadt nerven, dann versuche ich den Fokus zu wechseln und denke: Wie schön, dass ich das jetzt hören darf. Das ist nicht selbstverständlich.

 

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelacht, Uncategorized
  • März 11, 2019

Ich oute mich am Tag der Pannen

Heute ist der Tag der Pannen … und deshalb will ich dir einige Peinlichkeiten aus meinem Leben erzählen. Man besten geht es uns ja, wenn wir über Dinge, die schief gegangen sind, lachen können und nicht alles so wahnsinnig ernst nehmen.

Vor vielen Jahren, kurz nach meinem Studium, habe ich als Seelsorgerin in einem Krankenhaus gearbeitet. Eine Aufgabe war auch, die Bücherei zu betreuen. Einmal verirrte sich ein junger Arzt zu uns, er wollte Fachbücher bestellen und schaute sich ein wenig unter Belletristik und Kinderbüchern um. Ich war glücklich, dass jemand entdeckte, dass wir wirklich alles bestellen konnten, und wollte ihn für uns gewinnen.
„Sie haben wirklich eine große Auswahl hier“, sagt er beeindruckt, nachdem er festgestellt hatte, was sich alles in unseren Regalen versteckte.
„Ja, und wir bestellen Jeden Monat neue Bücher“, erklärte ich. „Außerdem können wir Ihnen jedes Buch und jeden Artikel besorgen.“
„Es ist klasse, dass Sie mir auch die Fachartikel besorgen können, das werde ich wirklich ausnutzen.“
„Das machen wir gerne. Und wenn Sie sonst noch Lesestoff brauchen, Unterhaltungsliteratur oder wenn Sie verheiratet sind und vielleicht Kinder haben, die Bücher brauchen …“
Ehe ich den Satz ausgesprochen hatte, war mir klar, was für einen Mist ich gerade gesagt hatte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Meinen Sie, dass man nur Kinder bekommen kann, wenn man verheiratet ist ….?“
Ich wäre vor Scham fast im Boden versunken.Und damit ich nicht als einige hier mit meinen Fettnäpfchen brilliere:
Mein Mann hat in einer Vorlesung über die Erd- und Feuerbestattung mal ganz ohne Nebengedanken darüber philosophiert, dass wir nun die Feuerbestattung aufs wärmste anempfehlen. Das war klar, oder?

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Gelesen
  • März 7, 2019

Die Reise geht mit Linus Geschke nach Tannenstein

Ist Selbstjustiz ein Weg? Das habe ich mich gefragt, als ich Linus Geschkes Thriller „Tannenstein“ letzte Woche gelesen habe. Vielleicht erinnerst du dich noch wie ich an den Fall Marianne Bachmeier, die am 6.März 1981 den Mörder ihres Kindes im Gerichtssaal erschoss. Es war der erste Fall von Selbstjustiz in der Bundesrepublik nach dem Krieg. Die Öffentlichkeit war gespalten. Die einen sahen in der Mörderin eine verzweifelte Mutter, die anderen warfen Bachmeier vor, sie habe die Tat akribisch geplant.
Heute kennen wir Selbstjustiz eher bei den Ehrenmorden aus dem Milieu der Migranten und Asylanten. Und gerade dieses Thema, Selbstjustiz, ist der Faden, mit dem der Autor Linus Geschke seinen Roman gestrickt hat.

Linus Geschkes Tannenstein ist ein blutiger Thriller

Dieses Buch lässt mich mit einer Gänsehaut zurück. Und mit gemischten Gefühlen. Der Autor hat sich ein Thema vorgenommen, für das man kaum Worte finden kann. Selbstjustiz oder ein Rachefeldzug, weil die Gewaltenteilung nicht die wirklich Schuldigen bestrafen kann. Eine Verzweiflungstat oder eine Tat aus Liebe, was auch immer: Ist das die moralisch richtige Entscheidung? Hier kommt Ethik ins Spiel und an seine Grenzen.

Alles fängt in dem kleinen Ort Tannenstein, nahe der tschechischen Grenze, an. Dort werden elf Menschen in einem Lokal niedergeschossen. Später kommen noch andere Morde dazu, und immer ist der Wanderer für die Taten verantwortlich. Diesen mysteriösen Killer will Alexander Born, Ex-Bulle und Ex-Strafgefangener, zur Strecke bringen.

Der Wanderer verfolgt ein Ziel, wenn er mordend durch Europa zieht, doch welches, bleibt lange unklar, wie so vieles, was sich erst zum Ende des Thrillers hin erschließt. Borns Motivation dagegen ist glasklar. Er will den Mord an seiner Lebensgefährtin Lydia rächen. Born ist getrieben von Rache und Liebe und taucht immer mehr in die Welt der Russenmafia ein.

Linus Geschke liefert klare und gut lesbare Prosa

Linus Geschke schreibt klar, schnörkellos und direkt, und trotzdem auch mit einer atmosphärischen Dichte, die mich fasziniert:

Ein in Beton gegossenes Bild der Trostlosigkeit, vergessen und abgehängt vom Rest der Welt. (Tannenstein, S.217)

oder

Der gesamte Ort lag wie ausgestorben da, nur die Bäume schienen miteinander in einer Sprache zu flüstern, die niemand verstand.(Tannenstein, S. 340)

Wie es sich für einen Thriller gehört, prescht die Handlung voran. Allerdings ist dieses Buch keine leichte Kost. So brutal wie die Welt der Russenmafia ist, so werden ihre Aktivitäten auch beschrieben. Das sind keine Szenen für Zartbesaitete. Ich musste manchmal schlucken. Die Realität ist immer noch grausamer als Literatur. Der Gedanke ist fast nicht auszuhalten.

Ich fand den Thriller fesselnd, Sprache und Handlung haben mich angefixt, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, getrieben von einer Spannung, die sich von der ersten Seite aufbaut und sich bis zum Schluss durchträgt. Kurze Kapitel reihen sich aneinander wie die Munition in den Maschinengewehren auf den Seiten und werden mit einem präzisen Schuss abgeliefert. Ich wollte weiterlesen, herausfinden, warum der Wanderer mordet. Born, dieser Polizist, der sich zum Rächer aufspielt und selbst keine weiße Weste hat, ist eine gut gezeichnete Figur, schillernd und so untypisch.

Ist Selbstjustiz in einem Rechtsstaat ein notwendiges Übel?

Was zurückbleibt: Tannenstein ist ein blutiger, brutaler, aber auch kurzweiliger Thriller, der sich mit den Themen Moral und Selbstjustiz auseinandersetzt. Ich bleibe mit einem Unbehagen zurück:  Kann unser politisches System die Täter dieser Verbrecherkartelle wirklich kontrollieren? Oder sind uns – Rechtsstaat hin und her – letztendlich die Hände gebunden? Folgen, wenn Köpfe rollen, nicht gleich die Kronprinzen, die wieder den Thron der Macht und Gewalt besteigen? Ist Selbstjustiz der Weg? Und wenn ja, wann haben wir das Recht, diese auszuüben? Hatte der Wanderer diese Lizenz zum Töten? Hat Born sie? Haben wir sie? Ist die Selbstjustiz ein legitimer Weg für den Staat, wenn die Politik ihm die Hände bindet?

Ist diese Spirale der Gewalt nicht endlos? Wie und wer kann sie durchbrechen? Wenn wir nichts tun, wenn uns die Hände gebunden sind: Wer kämpft den Kampf für die Schwachen in diesem Spiel?

Eine Regierung ist nur eine gute Regierung, hat der dänische Liedermacher Kim Larsen gesagt, wenn sie sich um die Schwachen kümmert.

Wer wird sich also der Frauen und Kinder annehmen, die hier verbraucht werden? Eine deprimierende Lesung, denn es gibt einfach keine befriedigende Antwort. Zumindest habe ich sie noch nicht gefunden. Wenn du sie hast, dann teile sie mir gerne mit.

Ach ja: Ich behaupte ja, dass die gewisse Prise „Liebe“ in jedem Genre zu finden ist, und dass ich deshalb Liebesromane schreibe. Auch hier, auf diesem blutigem Thrillerpapier, geht es um Liebe. Eine Liebe, die sich pervertiert und zur Rache wird; es geht um die Liebe junger Frauen, die ihre Familien unterstützen wollen und dabei Hilfe bei den falschen Männern suchen. Traurig, aber wahr.

Linus Geschke: Tannenstein. dtv 2019

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  • Ann-Kristin Vinterberg
  • Geschrieben
  • März 5, 2019

Hjertelig velkommen!

Wenn man Fanfaren spielen lassen könnte, würde ich es machen. Oder die Leibgarde vor dem Schloss Amalienborg in Kopenhagen überzeugen, hier bitte doch einmal aufzutreten. Heute fühle ich mich wie ein Königskind, weil ich wieder bloggen kann, nachdem Fabian von Aloha Buchseitendesign alles so wunderbar für mich eingerichtet hat.

Gehörst du zu meiner Zielgruppe?

Ich schreibe hier für zwei Lesergruppen, und wenn du dich in keiner wohl fühlst, solltest du deine Zeit nicht weiter vergeuden. Dafür ist das Leben zu kurz, und es gibt noch so viele andere fabelhafte Blogs und Bücher, in die du abtauchen kannst.

1. Leser, die sowohl die Autorin als auch den Menschen Ann-Kristin Vinterberg kennenlernen wollen

Die erste Zielgruppe sind für mich alle, die meine Bücher lieben, und die Autorin hinter den Worten kennenlernen wollen.
Ich werde aus meinem Leben erzählen, über die Bücher, die ich lese (wirklich querbeet!); die Filme, die ich sehe, und überhaupt, wie ich meine Zeit verbringe. Hier geht es um alles, was mir durch den Kopf geht. Und ich kann dir jetzt schon versprechen, dass immer wieder diese Themen auftauchen: Glück, Dänemark, Bücher, Minimalismus, Kochen, Hören mit einem Cochlea Implantat und eben die Höhen und Tiefen eines ganz alltäglichen Lebens. Ja, ein Autorenleben ist ganz alltäglich. Was mir aber unglaublich Freude macht, ist der Austausch mit meinen Lesern. Und das du immer noch da sitzt und offensichtlich liest.

2. Leser, die mehr über das Schreiben von Büchern wissen wollen

Die zweite Zielgruppe sind diejenigen, die genauso gerne schreiben wie ich. Mein Leben kreist um zwei große Themen: Schreiben und Lesen. Okay, auch um die Liebe.
Ich schreibe selbst Liebesromane und lektoriere Bücher anderer Autoren. Gerne teile ich mein Wissen mit dir. Schau mir beim Schreiben über die Schulter und tausche dich mit mir über das Handwerk und die Kniffe beim Entstehen deines Traumbuches aus. Gerne gebe ich dir Tipps und zeige dir, dass Liebe fast in jedem Genre vorkommt, sogar in dem atemberaubenden und grausamen Thriller „Tannenstein“ von Linus Gescheke, den ich letzte Woche gelesen habe. Da habe ich Gänsehaut bekommen, aber nicht, weil jemand meine erogenen Zonen berührt hat. Aber darüber berichte ich später.

Weil ich vor der Buchmesse in Leipzig noch einiges erledigen muss, sage ich höre ich auf. Vielleicht sehen wir uns dort?
Du findest mich am Stand des Autorinnenclubs in Halle 5 D409.

Über meine Lesungen, zusammen mit fantastischen Frauen oder auch alleine, werde ich in den nächsten Tagen berichten.

Ich freue mich auf dich – hier oder dort!

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